KI und menschliche Arbeit
Im Jahr 2025 werden vermutlich mehr Menschen in Österreich bereits ein KI-basiertes Tool genutzt haben als nicht. Noch vor wenigen Jahren schien das unwahrscheinlich, wenn nicht gar undenkbar – viele begegneten den ersten KI-Anwendungen mit Skepsis. Selbst in Situationen, in denen die Technologie nachweislich bessere Prognosen oder Analysen lieferte als der Mensch, wurden Entscheidungen dennoch lieber intuitiv oder erfahrungsbasiert getroffen. Vollkommen rational war das nie – aber wir Menschen sind es auch nicht.
Neben kognitiven spielen auch emotionale Faktoren eine entscheidende Rolle, wenn es darum geht, einer KI zu vertrauen. Das richtige Maß an Vertrauen ist essenziell – ohne es funktioniert keine Zusammenarbeit. Doch eines ist sicher: Einer KI zu vertrauen, unterscheidet sich grundlegend davon, einem Menschen zu vertrauen.
Was macht KI anders?
Es stimmt, dass es auch vor KI leistungsfähige Technologien mit erheblichem Transformationspotenzial gab und weiterhin gibt. Doch KI betritt ein neues Spielfeld: Sie kann zum eigenständigen Akteur menschlicher Arbeit werden. KI kann „Agency“ übernehmen, also autonom agieren, Aufgaben erledigen und dabei Konsequenzen für andere erzeugen. In der Vergangenheit gab es bereits Technologien, die Arbeit übernommen haben – jedoch stets im Rahmen klar definierter “Wenn-Dann”-Regeln. KI hingegen führt nicht einfach Befehle aus, sondern lernt selbstständig. Das führt zu Ergebnissen, die teils brillant, teils völlig unvorhersehbar oder gar fehlerhaft sind.
Zusätzlich stellt sich die Frage der Motivation: Eine KI lässt sich nicht durch Auszeichnungen, Beförderungen oder interessante Aufgaben anspornen. Und ein weiterer entscheidender Punkt: KI mag Agency übernehmen, Verantwortung jedoch bleibt beim Menschen.
Was bedeutet das für die Zusammenarbeit mit KI?
Wer mit KI arbeitet oder arbeiten möchte, benötigt einige handwerkliche und technische Fähigkeiten. Dazu gehören etwa das richtige “Prompting” sowie ein Grundverständnis für die Funktionsweise und die Grenzen KI-basierter Tools. Vor allem aber geht es darum, die richtige Balance, das richtige Level an Agency zu finden: In welcher Situation sollte KI welche Entscheidungen treffen oder welche Aufgaben übernehmen? Wo liegen Chancen und Risiken?
Wir müssen lernen, KI effektiv einzusetzen: Soll sie komplette Aufgaben oder Prozesse übernehmen? (Das ist derzeit eher selten ratsam.) Oder ist eine enge Zusammenarbeit zwischen Menschen und KI sinnvoller? Ein vielversprechender Ansatz ist die Nutzung komplementärer Stärken: KI kann beispielsweise mit ihrer Analyse- oder Textgenerierungsfähigkeit menschliche Kompetenzen ergänzen. In diesem Fall profitiert man von “hybrider Intelligenz”. Alternativ kann KI als Beraterin fungieren und zusätzliche Perspektiven liefern, bevor Menschen eine Entscheidung treffen. So profitieren wir von einer größeren Vielfalt an Sichtweisen.
Fazit: Der Wandel hat begonnen
Erste funktionierende Anwendungsfälle existieren bereits, sind aber noch die Ausnahme. Es gibt nach wie vor viele offene Fragen und Forschungspotenzial zur optimalen Gestaltung der Mensch-KI-Interaktion. Doch Experten sind sich einig: Wer in Zukunft ohne KI arbeitet, wird es in vielen Bereichen schwer haben, mit jenen mitzuhalten, die sie effektiv nutzen.
Eines steht fest: KI ist gekommen, um zu bleiben. Manche KI-basierte Gadgets, wie smarte Zahnbürsten, mögen kurzlebige Trends sein. Doch das tiefgreifende Transformationspotenzial künstlicher Intelligenz für die Arbeitswelt ist umfassend. Es lohnt sich, sich damit auseinanderzusetzen – als Individuum, als Unternehmen und als Gesellschaft. Noch haben wir die Chance, aktiv zu gestalten, wie unsere (Arbeits-)Welt mit KI aussehen soll.
PS: Falls Sie sich nun fragen, ob KI diesen Text verfasst hat: KI-basierte Tools haben bei Formulierungen und Ausdrucksweise unterstützt – doch Inhalt und Struktur stammen zu 100 % aus menschlicher Feder.
Autorin: Sabrina Schneider, Blum Stiftungsprofessorin für Digital Business Transformation an der FHV
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