Daten im Tourismus

Regionen, die derzeit einen starken Zustrom von Touristen verzeichnen, benötigen aktuelle Daten, um Trends angemessen zu erfassen und ihr Angebot entsprechend zu sichern und auszubauen. Daten zur Messung der touristischen Performance– einschließlich der Nachfrage sowie Faktoren, die die Qualität des Angebots und die Besucherströme beeinflussen – können sowohl aus offiziellen als auch aus eigenen Quellen bezogen werden. Zudem bieten alternative Datenquellen, wie Social-Media-Plattformen, Crowdsourcing-Daten und Mobiltelefon-Apps, wertvolle geo- und zeitreferenzierte Informationen. Diese alternativen Quellen decken oft große geografische Gebiete ab und liefern wertvolle Einblicke in die touristische Performance der Regionen.

Insbesondere moderne Werkzeuge und Analysemethoden der Künstlichen Intelligenz und des maschinellen Lernens sind ideal, um solche Informationen effizient zu extrahieren. Egal ob Kommentare und Fotos aus sozialen Netzwerken oder Tracking-Daten von Besucheraktivitäten aus Handy-Apps – für jedes relevante Szenario gibt es entsprechende Tools, die diese Daten effizient analysieren. Besonders wertvoll sind die räumlichen und zeitlichen Informationen, die es ermöglichen, saisonale und regionale Auswertungen vorzunehmen, die dann in Bereichen wie Qualitätsmanagement oder Produktentwicklung genutzt werden können. Mithilfe von maschinellen Lernverfahren lassen sich verschiedene Datenmodalitäten auswerten, unabhängig davon, ob es sich um strukturierte Daten, Bilder, Texte oder Audiodateien handelt. 

Ein tiefgehendes Verständnis der relevanten Prozesse im Tourismus ist unerlässlich und kann durch Digitalisierung erreicht werden. Dies gilt sowohl für etablierte Tourismusregionen als auch für jene, die sich erst in den letzten Jahrzehnten von einer Agrar- zu einer Tourismuswirtschaft entwickelt haben. Für Regionen mit naturbasiertem Tourismus sind großflächig auswertbare Daten von besonderem Nutzen, da sie zur Förderung eines qualitativ hochwertigen Tourismus beitragen können. Dieser wiederum trägt zu einem höheren Lebensstandard, positiven demografischen Entwicklungen, einem gesteigerten Bewusstsein für körperliche Aktivität, einer zunehmenden Wertschätzung des kulturellen Erbes sowie einer gestiegenen Nachfrage nach den immateriellen Vorteilen von Ökosystemen, wie spirituelle Bereicherung und ästhetische Erlebnisse, bei. In Regionen, die sich in einem solchen touristischen und wirtschaftlichen Wandel befinden, können zudem Spillover-Effekte auf angrenzende Gebiete auftreten, die durch lokales Wirtschaftswachstum und gezielte Entwicklungsstrategien verstärkt werden. Dabei spielt die Digitalisierung eine entscheidende Rolle in der Unterstützung und Optimierung dieser Prozesse. 

Die Fachhochschule Kufstein berät im Rahmen des DIH-West, gemeinsam mit beteiligten Forschungseinrichtungen aus Westösterreich, Unternehmen in mehreren interdisziplinären Arbeitsgruppen über innovative Ansätze zur Erschließung neuer Informationsquellen im Zusammenhang mit Industrie- und Geschäftsprozessen. 

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https://www.linkedin.com/company/tourismus-von-morgen-gestalten/  

Autor 

Prof (FH). Dr. Miroslav Despotovic unterrichtet Informationssysteme für Energie- & Immobilienmanagement an sowie Machine Learning an der FH Kufstein, Tirol. Er verfügt über mehr als 20 Jahre Berufserfahrung in den Bereichen Data Science und Data Engineering. 

 

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